Wohnungslos

Wenn Familien kein Zuhause haben

Obdachlose sind männlich, arbeitslos und haben ein Suchtproblem. Das ist zumindest das Bild, das sich in vielen Köpfen verankert hat. Der Realität entspricht dies schon seit langem nicht mehr, denn insbesondere in den Großstädten, wo die Mieten in unbezahlbare Höhen schnellen, haben immer mehr Familien, Alleinerziehende und Kinder kein eigenes Dach mehr über dem Kopf. Das zumindest berichten Sozialarbeiter, denn genaue Zahlen oder Statistiken gibt es trotz rasant ansteigendem Bedarf kaum. Betroffene sind also längst nicht mehr nur Menschen, denen das ganze Leben entglitten ist, sondern es sind eben auch Menschen, denen man die Wohnungslosigkeit nicht unmittelbar ansehen würde. Doch heißt es nicht immer in Deutschland müsse niemand auf der Straße leben? Schon gar nicht Familien und Kinder, die doch einem ganz besonderen Schutz unterliegen? Die zu beobachtenden Entwicklungen erzählen eine andere Geschichte und das weil vor allem die nötigen bezahlbaren Wohnungen fehlen. Die Betroffenen können die steigenden Mieten in den Boomtowns wie Berlin, Frankfurt, München oder Stuttgart unmöglich noch bezahlen. Zumindest mittelfristig sieht es leider nicht nach Besserung aus, denn in Deutschland fehlen Schätzungen zufolge hunderttausende Sozialwohnungen. Insbesondere wer Hartz IV beziehen muss, Mietschulden oder einen negativen Schufa-Eintrag hat, ist auf dem aktuellen, regulären Wohnungsmarkt schlicht chancenlos. Doch wie akut ist die Situation in Deutschland wirklich? Der Film will dieser Frage nachgehen, indem er die Betroffenen zu Wort kommen lässt, die Politik mit der unterschätzen Bestandsaufnahme konfrontiert und mit Experten über mögliche Lösungsansätze spricht. Wie sind die Familien in diese Situation hineingeraten und warum ist es für sie so schwer, daran wieder etwas zu ändern?

Buch/Regie:
Nadja Kölling

Produziert:
2018, ARD/RBB
45 min.


zurück zur Auswahl