Schwierige Freiheit

Wenn Langzeithäftlinge entlassen werden.

Monate- oder sogar jahrelang war jede Minute ihres Tages von anderen bestimmt worden. Von Wärtern, Bewährungshelfern, Psychologen und Direktoren. Leben in Haft, das macht einsam, das ist einsam und fern von dem, was man ein selbst bestimmtes Leben nennt. Aufstehen, Frühstück, Bewegung im Freien, Abendessen in der Zelle, schlafen Gehen. Jeder Tag sieht gleich aus. Das Leben im Knast ist das, was es sein soll: eine Strafe. Doch was passiert, wenn ein Mensch nach Jahren wieder raus kommt? Wenn er sein Leben wieder eigenverantwortlich in die Hand nehmen muss?Für viele Häftlinge ist der Weg in die Freiheit die größte Prüfung seit Jahren. Viele haben den Kontakt zur Familie oder zum Partner verloren. Für die meisten wird es nach jahrelangen Haftstrafen schwer, noch einen Job zu finden. Vieles hat sich verändert in all den Jahren, was traut man sich noch zu? Wie soll man sich überhaupt alleine zurecht finden? Wie lange reicht das Geld, das man bekommt?

Die Dokumentation begleitet zwei Menschen auf ihrem Weg in die Freiheit. Spricht mit ihnen über Ängste und Reue, über Zuversicht und Hoffnung. Begleitet sie auf ihrem Weg, einen Job und eine Wohnung zu finden und zeigt, dass das Leben außerhalb des Gefängnisses für ehemalige Häftlinge eine zweite Chance und gleichzeitig ein großes Risiko ist, noch einsamer zu sein als vorher.

Buch/Regie:
Nicola Graef

Produziert:
2008, NDR
45 min.


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