Generation Hip Hop

Die Fantastischen Vier, Fettes Brot, Sido

Kaum eine Musikrichtung hat in den vergangenen Jahren die Szene so stark beeinflusst wie der Hip Hop. Ursprünglich in den armen Vierteln der USA als vornehmlich schwarze Musikkultur entstanden, hat sich auch in Deutschland vor 20 Jahren eine eigenständige Hip Hop Szene entwickelt. Die Fantastischen Vier aus Stuttgart sind bis heute Wegbereiter und wichtige Repräsentanten. Ihre deutschen Sprechgesänge drücken immer noch aus, was viele Jugendliche denken und fühlen. Der Hip Hop ist in Deutschland die erste Musikrichtung, in der das Lebensgefühl, Ängste, aber auch einfache Alltagserfahrungen von Jugendlichen auf den Punkt gebracht werden. Viele Bands folgten nach: Fettes Brot aus Hamburg gehören heute ebenfalls zu den Bands, die auch nach über 15 Jahren noch gut im Geschäft sind. Ihre ironischen, norddeutsch orientierten Texte begeistern immer noch tausende von Fans. Schließlich machte vor wenigen Jahren eine völlig neue Hip Hop Richtung von sich reden. Der so genannte „Ganster Rap“ aus Berlin mit Bushido und Sido als ihren Hauptvertretern. Diese Musiker besingen völlig andere Themen: es geht um Machos und Männlichkeit, um das Leben im Ghetto, um Fragen, wer dazu gehört und wer nicht. Viele Texte haben die politischen und gesellschaftlichen Jugendschützer auf den Plan gerufen und harte Diskussionen hervorgerufen, da der Gesang als sexistisch und frauenfeindlich eingestuft wurde.

Der Film geht der Frage nach, wer welchen Hip Hop hört und was diese Musik über die Jugendkultur in Deutschland verrät. Warum hören junge Fans die ein oder andere Richtung des Hip Hop, wie leben sie und warum hat sich der Hip Hop mit dem „Gangstarap“ in eine völlig andere Richtung entwickelt? Der deutsche Hip Hop ist ein Sinnbild für Jugendkultur in Deutschland, seit 20 Jahren. Die Fantastischen Vier, Fettes Brot und Sido werden als wichtigste Hip Hop Musiker in diesem Musikportrait im Zentrum stehen.

Buch/Regie:
Nicola Graef

Produziert:
2010, WDR, SWR, RBB, Bildungsfernsehen
60 min.


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